Festungsring Lüttich
Der Angriffsplan der deutschen Truppen sieht einen schnellen Durchmarsch durch Belgien vor, wobei die Eroberung Lüttichs von entscheidender Bedeutung ist. Die Einnahme von Lüttich würde ihnen erlauben, Truppen nördlich von Sambre und Maas aufmarschieren zu lassen und auf diese Weise nach Frankreich vorzurücken.
Die Verteidigung der östlichen Grenzen Belgiens ist hauptsächlich um die befestigten Stellungen (Positions fortifiées) von Lüttich und Namur herum aufgebaut.
Lüttich wird von ungefähr 32.000 Soldaten, unter dem Kommando von General Leman, verteidigt. Die 2. deutsche Armee verfügt über 60.000 Soldaten unter dem direkten Kommando von General Von Emmich. Die befestigte Stellung Lüttich umfasst 12 Forts: sechs kleine (Chaudfontaine, Evegnée, Embourg, Hollogne, Lantin und Liers) und sechs große Forts (Barchon, Boncelles, Flémalle, Fléron, Loncin und Pontisse). Die älteren Forts, wie die Zitadelle und das Fort de la Chartreuse, werden in die Verteidigungslinie aufgenommen.
Der Plan, schnell vorrücken zu können, wird durch einen starken belgischen Widerstand verzögert, und an einigen Stellen erleiden die deutschen Truppen schwere Verluste.
Die Forts um Lüttich herum beschießen die angreifenden Truppen, aber am 12. Augustus 1914 bringt der Feind schwere Haubitzen (Kaliber 42 cm) in Stellung und fängt damit an, die belgischen Forts systematisch zu bombardieren. Einen Tag später kapitulieren die Forts von Barchon und Pontisse nach schweren Beschießungen. Am 15. August fällt das Fort von Loncin, nachdem ein Volltreffer die Munitionskammer gesprengt hat. General Leman, der sein Hauptquartier im Fort von Loncin hat, wird schwer verletzt und wird gefangen genommen.
Die letzten Forts fallen am 16. August.
Einige Forts um Lüttich herum sind zugänglich für Besucher: